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Wie der feurig-rote Klatschmohn uns auf die Spur zu Pfingsten führt

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Wie der feurig-rote Klatschmohn uns auf die Spur zu Pfingsten führt

Seelenfutter zu Pfingsten von Martin Goetz-Schuirmann

 

Seht, wie der rote Klatschmohn leuchtet

 

Pfingsten erinnert mich an das Aufblühen des feuer-roten Klatschmohns.

Es geschieht über Nacht.

Die Verwandlung einer öden Fläche in ein leuchtend-rotes Blütenmeer.

Gerade auf gerölligem, kargen Grund treibt der Klatschmohn seine Blütenknospen.

Dort, wo nichts anderes bereits wächst, das seine Saat im Aufgehen behindert.

Von einem Tag zum anderen öffnen sich die Knospen dann.

Das Leuchten beginnt.

Krass rot, wunderschön, überraschend.

Wir treffen ihn auch in der Nähe von Feldern, auf denen die Getreideähren reifen.

Während der Weizen langsam reift und nicht zufällig irgendwo wächst, sondern planvoll, gesellt sich der rote Klatschmohn einfach dazu.

Als leuchtendes Geschenk der sinnlichen Freude.

Und so schnell wie er kommt, vergeht er auch.

Seine zarten Blütenblätter, nimmt der Wind schnell wieder mit.

Es lohnt sich nicht, ihn für die Vase zu schneiden.

Er ist nur für den Augenblick.

Diesen Moment des Leuchtens.

Der Klatschmohn ist ein Symbol, diese leuchtenden Augenblicke des Lebens zu genießen.

Denn wir ahnen, dass es sehr schnell wieder vorbei ist.

 

Ist das auch ein Bezugspunkt zum Verständnis der Pfingstgeschichte?

Ein Strohfeuer der Begeisterung – und dann war’s das wieder?

Die Antwort gibt es nicht so einfach, aber die Frage ist wichtig.

Wir müssen genau hinsehen,

was da eigentlich geschieht:

Wie der Geist Gottes wirkt zu Pfingsten in Jerusalem.

 

Eine kleine Gruppe von Menschen erzählt begeistert von den großen Taten Gottes.

Menschen, die sich zufällig eingefunden haben, bekommen es mit.

Sehr viele sogar.

Menschen aus allen möglichen Ländern, verstreut um das Mittelmeer.

Ihre Muttersprache ist Griechisch.

Die Jünger:innen Jesu reden Aramäisch.

Trotzdem ist Verständnis möglich.

Wie? Sie hören es in ihrer Sprache.

Unterschiedliche Sprachen bilden keine Barriere mehr.

Ist es eine neue Sprache?

Oder die „Ursprache“, die im genetischen Code aller Menschen hinterlegt ist?

Ist es einfach ein Wunder?

Oder eine Massenhysterie?

Wer das Geschehen mit dem Kopf beurteilt, bleibt auf Distanz.

Das sind Spinner.

Die sind nicht klar im Kopf.

„Voll des süßen Weines“.

So deuten die Skeptiker, die eine rationale Antwort suchen.

Mit dem Verstand lässt sich das nicht anders erschließen.

Wer die Distanz aufgibt, gerät in Bewegung.

Und gerät durcheinander.

Den erfasst auch Ratlosigkeit.

Was geschieht hier gerade?

Und: „Was soll daraus werden?“

 

Stellt euch vor, eben das ist Wirken des Heiligen Geistes.

Wer sich von ihm berühren lässt, wird ratlos.

Der Geist löst erstmal keine Klarheit aus,

kein Gemeinschaftsgefühl,

keine Lösung der Zukunftsfragen,

sondern bringt eine Bewegung,

die Ratlosigkeit auslöst.

Er bringt Menschen durcheinander.

Er gibt keine Antwort.

Sondern er stellt in Frage.

 

Wenn das so ist:

Dann können wir unsere Ratlosigkeit erstmal zulassen.

Vielleicht sollen alle Antworten, die wir haben, erstmal aus unseren Köpfen ausgeschüttet werden, bis sie leer sind.

Bis dann der ganze Raum freigegeben ist, um Fragen zu stellen.

 

Geht euren Fragen an das Leben, an den Glauben, an unsere Gesellschaft nach,

und bedenkt:

So leicht macht es uns der Geist Gottes nicht…

Er hat keine einfache Antwort parat.

Er fordert uns heraus, unsere Fragen ernst zu nehmen.

Nur so werden wir tragfähigen Lösungen für die Zukunft finden können – gemeinsam mit anderen...

 

Alle, die uns einfache Antworten versprechen für unser Leben, für unsere Gesellschaft, für unseren Glauben, die sollten wir kritisch hinterfragen.

Auch wenn wir es uns manchmal gerne einfach wünschen.

In der Tiefe wissen wir doch längst: So einfach geht es eben nicht.

Und konfliktfrei vollziehen sich die Prozesse auf dem Weg zur Lösung auch nicht.

 

Die feuerroten Blüten des Klatschmohns halten nicht lange.

Das macht den leuchtenden Augenblick umso kostbarer.

Aber der nächste Tag kann schon neue Blüten bringen.

Über Monate treiben die Knospen aus der einen Wurzel neu hervor.

Und dort, wo der Blüten-Feuer-Zauber verweht ist, bilden sich die Samen-Kapseln.

Prallvoll mit neuer Saat.

Für neues Leuchten.

Lichte Momente.

An anderem Ort.

Zu anderer Zeit.

Für nachhaltige Begeisterung.   

Wie der Klatschmohn streut der Geist Gottes seine Gaben, seine Energie, seine Kraft der Erneuerung.

Bringt das Leben in Bewegung.

 

Immer wieder neu dürfen wir ihn erwarten.

Aber keine einfachen Antworten.

Sondern Fragen.

Lust auf die Zukunft.

Hoffnungsfroh. Sehnsüchtig. Voller Vertrauen.

Dass auch wir von den großen Taten Gottes erzählen werden.

Veni Creator Spiritus!

Komm Schöpfer Geist!

 

Leuchtende Momente zu Pfingsten 2020 wünscht euch Martin Goetz-Schuirmann

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