02/07/2024 0 Kommentare
November: Erinnern und Gedenken
November: Erinnern und Gedenken
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November: Erinnern und Gedenken
Es ist November. Nebel steigt auf, dahinter scheint mehlig das Licht der tiefstehenden Sonne. Erinnerungen erwachen und wollen gepflegt werden. In diesem Monat wie keinem anderen sonst. Um die Verbindung zu halten mit denen, die vor uns lebten. Wir erinnern uns an Menschen, die mal waren: Oma, wie sie Socken stopft. Renate, die sich immer unmöglich benommen hat. Andy, nie ohne seinen Hund unterwegs. Meine erste Klassenlehrerin Frau Diering und alle, denen ich viel verdanke. Die, von denen wir beklagen, dass die viel zu früh gehen mussten. Jesus, der sich zu denen setzte, denen niemand einen Platz im Leben einräumen wollte. All die Männer, Frauen und Kinder, die in Konzentrationslagern, durch Gewalt, durch Krieg um ihr Leben gebracht wurden. Die Erinnerung steigt auf. Das Gefühl der Verbundenheit. Wie ein Netz durch die Zeit. Gespannt zwischen gestern und morgen, zwischen hier und dort. An das wir anknüpfen können im Gedenken. In dem wir die Fäden der Hoffnung und des Leids aufnehmen. Ausgespannt als Netz in die Ewigkeit. In unserem Gebet:
Hilf uns zu erinnern, Gott. Menschliche Größe und Abgründe. Die Erniedrigung. Die Schrecken. Die Wunden. Dass die Menschenwürde immer in Gefahr ist. Dass die Mehrheit nicht immer recht hat. Und wozu wir fähig sind. Bei dir, Gott, sind alle Geschichten aufgehoben. Die Bücher unseres Lebens stehen in deinem Regal. In dir finden alle abgebrochenen Erzählungen ein gutes Ende. Voller Gerechtigkeit. Voller Gnade. Es ist nichts vergessen. Es ist alles da. Aber in dir tut nichts mehr weh. Amen.
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