Der 6. Impuls der Passionszeit heißt "Richtungswechsel"

Die Geschichte dazu ist folgende:

"Bileam machte sich auf, um eine Anstellung beim König anzunhemen. Jedoch sah dies Gottes Plan nicht vor. So versuchte er Bileam, mithilfe seiner Eselin, wieder auf den Weg zu bringen, den er für ihn vorgesehen hatte.

So stellte er einen Engel in den Weg, den nur die Eselin sehen konnte. Die Eselin wich aus ins Feld. Bileam war erbost und schlug sie. Dann trieb er sie wieder auf den Weg.

Und wieder schickte Gott einen Engel, gerade als Bileam mit seiner Eselin auf einem eingefriedeten Weg waren. So drängte die Eselin an die Mauer und Bileam verletzte sich den Fuß. Seine Wut wurde noch größer und er schlug sie abermals, härter als vorher und trieb sie weiter an.

Nun kamen sie auf einen schmalen Weg, der kein Ausweichen zuließ. Und wieder stand dort der Engel und die Eselin brach unter Bileam zusammen. Bileams Wut kannte keine Grenzen mehr. Er schlug so heftig, wie er konnte auf die Eselin ein und schimpfte sie aus.

Da gab Gott ihr eine Stimme und sie fragte ihn, warum er sie schlug, war sie ihm doch jahrelang ein gutes Tier gewesen.Als Bileam darüber staunte, konnte auch er den Engel sehen und verstand, dass dies der falsche Weg war."

Bileam war also auf dem falschen Weg unterwegs. Er dachte, dass dieser ihn geradewegs auf sein Ziel hinführen würde und war so erpicht darauf diesem zu folgen.

Doch Gott sah einen anderen vor. Er betrieb sehr viel, um Bileam dazu zu bringen wieder auf seinen Weg zu finden.

Warum hat er es ihm nicht einfach gesagt? Ihm direkt gesagt, was für ihn vorgesehen hatte?

Ganz einfach: Der Weg selbst ist das Lernen und Verstehen. Jede Krise, jede verzwickte Lage ist dafür da unseren Blick zu öffnen.

Jede Abzweigung auf unserem Weg des Lebens ist eine von Gott an uns gestellte Aufgabe.

Und wir bekommen sie immer wieder gestellt, bis wir den Spielraum erkennen, den Blick weiten und die Richtung wechseln.

Jasmin Dethlefs